Seit April des Vorjahres wird in Markt Hartmannsdorf über die Zu- und Abfahrt des gerade in Bau befindlichen neuen Kindergartens diskutiert oder soll man sagen gestritten. Anrainer des Schulwegs vor Volks- und Hauptschule hatten bekrittelt, dass dieser schmale Weg als Abfahrt für die Busse verwendet wird.
Die Grünen sprangen auf den Zug auf und befanden, dass es da zu vielen gefährlichen Situationen kommen würde und präsentierten mit Verkehrsplaner Markus Frewein ein alternatives Verkehrskonzept, das auch die Parkplatzsituation rundherum und den Weg zu sanfterer Mobilität beleuchtete. In
der Folge lud Bürgermeister Otmar Hiebaum zu einer Bürgerversammlung, danach trafen sich die beiden Planer Hans Rauer und Markus Frewein sowie Vertreter aller politischen Parteien (ÖVP, FPÖ, Grüne, Neos).
Bermenweg wird zur Fahrradstraße
Jetzt hat man einen für (fast) alle Seiten gelungenen Kompromiss gefunden. "Es war sehr kooperativ und konstruktiv", sagt Rauer. Und Frewein stimmt zu: "Es ist ein
wirklich cooler Kompromiss geworden." Die Eckpunkte: Der Bermenweg im Süden des Grundstücks wird nach einem Vorschlag von Frewein als Fahrradstraße ausgewiesen. "Diese Fahrradstraßen gibt es schon seit 2013, werden aber sehr wenig verwendet. Der Fahrradverkehr hat hier Vorrang bzw. Autoverkehr ist nur mit Sondergenehmigung erlaubt",
erläutert Frewein. Außerdem wird der Weg mittels Poller oder Schranken Richtung Feldbacher Straße abgesperrt, sodass eine Nutzung als Schleichweg für Pkw unterbunden werden
kann.
Auch die Parkplatzsituation wird genau beleuchtet, zu diesem Zwecke wurde eine Befragung unter den Lehrern und Kindergartenpädagoginnen
durchgeführt. "Die Angst, dass es eine Hochleistungsstraße rund um das gesamte Kindergarten- und Schulgelände gibt, konnten wir somit zerstreuen", sagt Rauer. Außerdem wird der Platz vor dem
Kindergarten anders gestaltet. Zusätzlich werden Gehsteiglücken im gesamten Gemeindegebiet abgearbeitet und das gesamte Schulumfeld beleuchtet, um eine bessere Situation für Fußgänger und
Radfahrer zu gewährleisten.
Abfahrt der Busse über Schulweg bleibt
Was bleibt, ist die Abfahrt der Busse über den Schulweg, also quasi der Auslöser der Kritik. Die von Frewein ins Spiel gebrachte Stichstraße als Zufahrt von der Feldbacher Straße aus wurde also verworfen. "Hier waren bereits alle Vorbereitungen getroffen, manche Dinge lassen sich nicht mehr ändern. Wir Planer versuchen auszugleichen und Alternativen aufzuzeigen und auszuarbeiten", sagt Frewein. Bürgermeister Hiebaum ergänzt: "Mit den Anrainern haben wir klare Absprachen getroffen. Nur der Herr Löffler redet nichts mehr mit mir, aber für alle anderen ist es okay." Jetzt müssen die Maßnahmen noch straßenrechtlich ausgearbeitet und im Gemeinderat beschlossen werden.
Die Umsetzung soll während der Sommermonate in den Ferien erfolgen, damit im September der Betrieb starten kann. "Die Arbeiten sind nicht so aufwendig, das sollte sich zeitlich gut ausgehen", sagt Rauer. Noch im Jänner wird es ein weiteres Treffen der Verkehrsplaner und der Parteien geben, um die weitere Vorgangsweise abzustimmen.
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